Hof- & Familiengeschichte

Historisches Foto, 2 Männer und eine Kuh

 

  • Laut Urkunde erwarb Herr Johann Jannasch Schankwirt in Doberschau am 10. Februar 1794 das unbebaute Grundstück. Er errichtet darauf ein Gebäude und legte damit den Grundstein für den Gutshof in Doberschau.
  • Am 15. Februar 1816 verkaufte er das Anwesen an seinen einzigen Sohn, Andreas Jannasch. Laut Kaufvertrag war das Grundstück zu diesem Zeitpunkt bereits  „mit einem Wohnhaus mit Stall, Scheune und Ausgedingegebäudchen unter einem Dache“ bebaut. Vieles spricht dafür, dass es sich vom Grunde her bereits um das heutigen Gebäude handelt.
  • Andreas Jannasch war Häusler, Dorfrichter und Gärtner. Er heiratete 1821 Anna geb. Rämsch. Sie hatten 3 Kinder: Sohn Johann August, sowie die Töchter Magdalena und Marie.
  • Nach dem Tod von Andreas Jannasch (1852) ging der Hof erst einmal in eine Familienerbengemeinschaft über und wurde am 28.11.1853 an die noch unverheiratete Tochter Marie verkauft.
  • Wie zu dieser Zeit oft noch üblich verkaufte Marie den Hof am 25.04.1861 an ihren Ehemann Johann Traugott Mieth. Damit konnte sie Ihre Schulden aus dem Hoferwerb tilgen.
  • Johann Traugott Mieth war gelernter Tischler. Diese Arbeit setzte er nun, neben der Landwirtschaft, auf dem Hof fort. In dieser Zeit erreichte die Industrialisierung auch Doberschau. Damit eröffneten sich neue, zusätzliche Einkommensmöglichkeiten. Johann Traugott nutzte eine dieser Möglichkeiten und eröffnete auf dem Hof zusätzlich einen Fuhrbetrieb.
  • Marie Mieth verstarb bereits 1873. Das einzige gemeinsame Kind, Tochter Selma, wurde fortan von den Großeltern in Cunewalde aufgezogen. Johann Traugott heiratete 1875 Anna geb. Kupke. Gemeinsam hatten sie fünf Kinder: Magdalena, August, Johann Ernst, sowie die Zwillinge Emma und Auguste.
  • Als 1878 der Weg von Doberschau nach Singwitz ausgebaut wurde, erweitere Johann Traugott seinen Fuhrbetrieb auf zwei Paar Pferde. Er übernahm Transportaufträge von der Königlich Sächsischen Pulverfabrik in Gnaschwitz und der Papierfabrik in Doberschau und Schlungwitz. Die Fahrten führten vor allem von den Fabriken zum Bahnhof in Singwitz.
  • In der Zeit von 1881 bis 1891 wurde immer mehr Land gekauft und teilweise auch gepachtet.
  • Am 05.05.1889 kam es zu einem Brand auf dem Hof. Dabei brannte der Stall und die Scheune komplett nieder. Schäden am Wohnhaus sind nicht überliefert.  Schon kurz nach dem Brand begann der Neubau von einem Stall mit Platz für 12 Pferde, einer Scheune und einem Holzschuppen mit gewölbtem Schweinestall.  Mit dem Bau wurde auch die Innenhoffläche deutlich vergrößert. Durch den Ersatz- und Erweiterungsbau konnte der Fuhrbetrieb auf 6 Pferdegespanne erweitert und zusätzliche Kutscher eingestellt werden.
  • Am 10.12.1906 übernahm Sohn Johann Ernst Mieth den Hof. Dieser führte ihn als Guts- und Fuhrwerksbesitzer in der bisherigen Form gemeinsam mit seiner Frau Frieda Minna geb. Mischke weiter. Die beiden hatten gemeinsam fünf Kinder: Frieda Charlotte, Ernst Walter, Ernst Erhart, Horst Martin und Marianne Erika.
  • Johann Ernst hielt den Gutshof und Fuhrbetrieb in der geschichtlich sehr bewegten Zeit auf Kurs. Modernisierung und Mechanisierung war angesagt. So wurde der Hof frühzeitig an die Elektroversorgung angeschlossen. Für die Landwirtschaft wurden diverse moderne Maschinen angeschafft und somit die Produktivität erhöht. 1927 wurde der erste Lastkraftwagen für den Fuhrbetrieb gekauft.
  • Mit dem zweiten Weltkrieg brachen wirtschaftlich unsichere Zeiten an. Zwei Söhne wurden zum Kriegsdienst eingezogen. Im Verlauf des Krieges wurden alle Pferde und Kraftfahrzeuge  von der Wehrmacht beschlagnahmt. In Folge musste der Fuhrbetrieb vollständig eingestellt werden.
  • Johann Ernst verstarb 1945 kurz vor Kriegsende an den Folgen einer Blutvergiftung. Der Sohn Horst Martin – vorgesehener Nachfolger – geriet in russische Gefangenschaft. Der Hof ging daher wieder in eine Erbengemeinschaft über.
  • Mit Ende des zweiten Weltkrieges flüchteten die verbliebenen Bewohner des Gutshofes kurzzeitig. Eine angeordnete Sprengung des Hofes wurde durch die Rote Armee glücklicherweise nicht ausgeführt.
  • Am 05.03.1956 kaufte dann Sohn Horst Martin Mieth den Hof von der Erbengemeinschaft und führte ihn gemeinsam mit seiner Frau Anna, geb. Eberl, als reinen Landwirtschaftsbetrieb weiter. Gemeinsam mit ihren 5 Kindern Elfriede, Ekkehard, Christine, Andreas und Angelika bewirtschafteten sie den Hof.
  • 1960 erfolgte der verordnete Eintritt in die LPG Typ I. Nur die Viehwirtschaft verblieb in eigener Verantwortung auf dem Hof. In Folge einer verheerenden Schweinepest wurde 1974 die Schweinezucht eingestellt. Mit dem Eintritt in die LPG Typ III 1976 verließen auch die letzten Pferde und Kühe den Hof.
  • Die Nutzflächen der Wirtschaftsgebäude wurden jetzt teilweise an LPG, Handwerker und Gewerbetreibende vermietet – zu DDR Zeiten ein schwieriges und kaum lohnendes Geschäft.
  • Der nächste Schritt war die Übernahme des Hofes durch Sohn Andreas Mieth am 30.12.1996. Er selbst zog nie dauerhaft auf dem Hof ein, ermöglichte aber seinen Eltern und Schwester Christine das weitere Wohnen auf dem Hof. Die eigenen Ideen steckte er zurück und bewahrte den Zustand des Hofes für eine künftige Nutzung.
  • Martin Mieth verstarb am 05.09.2000 im Alter von 84 Jahren und seine Frau Anna am 13.08.2013 im Alter von 90 Jahren.
  • Am 22.03.2018 kauften (die Enkeltochter von Martin und Anna Mieth) Eva-Maria und ihr Ehemann Heiko Proske den Hof, um ihn in 7. Generation weiterzuführen und zu neuem Leben zu erwecken.

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